Sanierungsstart für Schloss Bodelschwingh – Überblick zum Bauablauf
Voraussichtliche (!) Projektzeit: April 2025 bis Dezember 2026

Bauliches Ziel der Maßnahme ist die dringend notwendige Sanierung der „Außenhaut“, um den fortschreitenden Verfall durch Witterungseinflüsse – insbesondere durch Wasser – zu stoppen. Dadurch soll auch der nachfolgende Schädlingsbefall in den organischen Bauteilen eingedämmt werden, um dem denkmalgeschützten Schloss Bodelschwingh langfristig eine Zukunft im Bestand zu sichern.
Die sanierungsbedürftigen Bauteile im Überblick:
die historische Dachdeckung
Teile des Dachstuhls sowie tragende Holzbalkenkonstruktionen
umfangreiche Bereiche der denkmalgeschützten Fassade mit beschädigtem Putz
die komplette Wasserführung (Regenrinnen) und wasserführende Steinsimse
Fenster und Schlagläden
Die Sanierung erfolgt denkmalgerecht und mit größter Sorgfalt im Bestand. Das bedeutet: Es wird mit originalgetreuen, baugerechten Materialien gearbeitet, die historische Substanz wird repariert und instandgesetzt. Nur dort, wo ein Erhalt aufgrund des fortgeschrittenen Verfalls nicht mehr möglich ist, wird behutsam ersetzt. Ziel ist es, das äußere Erscheinungsbild des Schlosses unverändert zu erhalten und seine Bedeutung als „national wertvolles Kulturgut“ zu bewahren – als sichtbares und erfahrbares Zeitzeugnis der regionalen und überregionalen Baugeschichte.
Voraussichtlich Ende April beginnt der Gerüstbau vor Ort. Dieser wird rund drei Monate dauern, bis das Schloss vollständig eingerüstet ist. Die erste Bauphase ist besonders herausfordernd: Sie findet teilweise unter Wasser statt. Ein Kran hebt dabei vorgefertigte Bauteile in die Gräfte, die anschließend von Industrietauchern um das Schloss herum positioniert werden. Von dort aus wird das Gerüst unter Wasser errichtet und dann oberhalb der Wasseroberfläche bis zum Dach fortgeführt. Die eigentlichen Fassaden- und Dachsanierungsarbeiten starten voraussichtlich im Spätsommer 2025.
Parallel zur Schloss-Sanierung wird ein eigenständiges Klimaprojekt umgesetzt: die ökologische Regenerierung der Schlossgräften. Durch den Klimawandel und die damit verbundenen Wasserstandsveränderungen ist dieses historische Gewässersystem stark unter Druck geraten – ein Problem, das auch viele andere Kulturlandschaften betrifft. Die geplanten Maßnahmen (Entschlammung, Renaturierung, Steuerung der Wasserstände) zielen darauf ab, die Gräfte in den lokalen Hochwasserschutz einzubinden und sie künftig als Rückhalteraum bei Starkregenereignissen zu nutzen. Dieses Projekt läuft im Rahmen des Programms zur „Klimaanpassung urbaner Räume“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und soll Ende 2026/Anfang 2027 abgeschlossen sein.
Infolge der umfassenden Sanierungsarbeiten am Schloss und der Gräfte pausieren die beliebten Veranstaltungen Gartenflair und Weihnachtsflair in den Jahren 2025 und 2026. Das Veranstaltungsteam nutzt diese Zeit, um bewährte Konzepte weiterzuentwickeln und neue Ideen zu erarbeiten – mit dem Ziel, nach Abschluss der Sanierung wieder viele Menschen auf Schloss Bodelschwingh willkommen zu heißen.
3. April 2025
Startschuss zur denkmal-gerechten Sanierung SCHLOSS BODELSCHWINGH

Am vergangenen Donnerstag gaben Ministerin Ina Scharrenbach und viele Gäste aus Politik und der Dortmunder Stadtgesellschaft wie Oberbürgermeister Thomas Westphal, Oberbürgermeister a.D. Ulrich Sierau, MdB Jens Peick und Familie Freiherr zu Innhausen und Knyphausen bei schönstem Sonnenschein den Startschuss zur denkmalgerechten Sanierung des Schlosses Bodelschwingh.
V.l.n.r: Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal, MdB Jens Peick, Dr. Mireta zu Knyphausen, Felix zu Knyphausen, Ministerin Ina Scharrenbach, Vorstandsmitglied Sparkasse Dortmund Peter Orth, Oberbürgermeister a.D. Ulrich Sierau, Deutsche Stiftung Denkmalschutz Annette Liebeskind, Spital-Frenking+Schwarz Michael Schwarz, Staatsminister a.D. Professor Christoph Zöpel (Foto: ©Marvin Götz)